Kapitel drei, betitelt als hide and seek, oder es gibt Saures

Ich sehe eine junge Frau, mit der ich eben noch gesprochen habe, über einem Stuhl oder einem Tisch liegen. Ich spreche sie erneut an, hebe ihren Kopf, doch ihre Augen bleiben geschlossen. Der Freund von der Frau gibt mir Briefumschläge, in denen sich Hautproben von ihr befinden. Die soll ich verschicken. Ich gehe los, muss mich erst orientieren, da ich mich in einer fremden Stadt befinde. Unterwegs begegne ich einer in bunte Kleider gehüllte Frau, die ich nach dem Weg fragen will. Die Frau fühlt sich von mir bedroht, hetzt ein Tier auf mich – eine Kreatur zwischen Hund und Affe – das mich anfaucht. Als die Kreatur mich angreifen will, kann ich sie ver-scheuchen.
Ich gehe weiter, finde eine Art Postamt, sehe, dass zwei der Briefumschläge nur unzureichend adressiert sind. Durch eine halb offene, aber mit einer Kette verhangenen Tür rufe ich, ob jemand da ist, frage in falschem Spanisch nach einem Kugelschreiber. („hay un boligrafo?“) Es wird mir ein Stift gereicht, ich kann die Adressen vervoll-ständigen und stecke einen der Briefe in einen kleinen an der Wand befindlichen Postkasten. So erwache ich, kann mich erst nicht an das Geträumte erinnern. Als ich den Laptop einschalte, um die heute stattfindenden Rosen-montagsumzüge zu schauen, fällt mir die Handlung des Traumes wieder ein. Es ist zwölf Uhr, der Traum wird etwa eine Stunde zuvor stattgefunden haben. ('Unterwegs' sind leider einige Details verloren gegangen)
In meinen Träumen habe ich mitunter Begegnungen mit Menschen, die ich nicht kenne, so wie in dem oben geschilderten Traum. Ich schreibe 'Begegnungen', da ich mit ihnen interagiere. Wäre dies nicht der Fall, würde ich schreiben 'sehe ich Menschen'. Mich selber sehe ich in den Träumen nicht. Es kommen auch mir bekannte Menschen darin vor, das heißt Menschen aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis. Und bereits verstorbene Menschen. Meine Mutter und meine beiden Brüder sind schon mehrmals aufge-taucht.
Bei den Träumen handelt es sich nicht um Erinnerungen, weder an länger zurückliegende Ereignisse noch an Begeben-heiten des vorangegangenen Tages. Es ist aber schon vorge-kommen, dass die Träume an Orten 'spielen', in denen ich mich im wirklichen Leben befunden habe. Als ich von meinen Brüdern oder meiner Mutter träumte, begegnete ich ihnen in Wohnungen, in denen wir zusammen, oder, später, sie alleine gelebt haben.
Während des Interagierens rede ich mit den Menschen, wobei ich mich und sie nicht höre, sondern Stimmen denke.
Dass ich im Traum etwas wahrnehme, wie beispielsweise Kälte, Durst oder Schmerz, kann ich nicht erinnern. Auch Gefühle treten nicht eigentlich auf, und wenn, dann als eine Vorstellung davon.
Ich habe mir die Frage gestellt, ob ein Traum eine wie auch immer geartete Realität darstellt. Zumindest ist er ja Teil meiner Existenz. Existenz im Sinne von etwas, von dem ich in der Wirklichkeit umgeben bin, und das ich berühren, riechen oder auch essen kann, also mit den Sinnen wahrnehmen kann. Diskussionen darüber, ob das, was wir Menschen als Wirklichkeit bezeichnen, auch tatsächlich existent ist, halte ich für irreführend.
Ich nehme mich selbst wahr, also existiere ich. Der Satz „ich denke, also bin ich“ stellt nicht unbedingt eine Beweisführung dar. Zu der Zeit Descartes gab es keine Computerprogramme, mit deren Hilfe virtuelle Welten entstehen können. Erst Aufgrund dieser Entwicklung kann die Frage gestellt werden „kann ich, der Mensch, viel-leicht lediglich ein Programm sein, welches die Fähigkeit bekommen hat zu denken, und dadurch mit seiner Umwelt und anderen Programmen interagieren kann.“ (Und wie selbstver-ständlich wirft sich damit die Frage auf, WER, bitte, diese virtuelle Welt erstellt haben soll – na, der Architekt, wer sonst?) Möglicherweise würden aber diese Programme so sein wie ich und die Menschen in meinen Träumen.
Interessant ist auch, zu erfahren, ob die lebenden Menschen, mit denen ich im Traum interagiert habe, zeitgleich den selben Traum gehabt haben. Dies würde auf eine Verbindung hinweisen, die in der Wirklichkeit bereits besteht oder im Moment des Träumens hergestellt wird. Wenn ich annehme, dass es so eine Verbindung in der Wirklich-keit gibt, bin ich wieder bei dem 'Kartentrick'. Elektrische Impulse werden über ein Kraftfeld weitergeleitet, den bereits zuvor postulierten Äther. Energie, dies in Form von Wellen, bildet Gedanken, die von dem Äther sowohl transportiert als auch gespeichert werden.
Diese Art Energie, über die ich hier Vermutungen anstelle, denn nichts anderes ist mir zur gegenwärtigen Zeit möglich, lässt sich nicht auf die Thermodynamischen Gesetze übertragen, weil sie a) in Wechselwirkung mit einem Kraftfeld erzeugt wird, und b) nicht einem Umwandlungsprozess (z.B. Bewegung in Wärme) unterliegt.

Träume, die bei Nacht dir begegnen,
das sind die Träume von mir,
die meine Wünsche verraten
und meine Liebe zu dir.
Träume, die bei Nacht dir begegnen,
sind gute Freunde von mir:
Sie folgen treu wie ein Schatten
meinen Gedanken zu dir. (Udo Jürgens)


„Ich heiße euch willkommen. Meine Diener lassen bereits in der Küche ein Mahl für euch zubereiten. Habe ich es richtig vernommen; ihr seid ganz aus Paris hierher geritten?“ „Ganz recht, Sire. Die Pferde werden bereits von eurem Stallknecht versorgt.“ „So setzt euch, Ritter. Nehmt Platz vor dem Feuer, und wärmet eure Knochen.“
Ein Diener ist herbeigeeilt, füllt Wein aus einem Krug in Becher, reicht sie den drei vor der Feuerstelle sitzenden Männern. „Und nun berichtet. Was ist euch widerfahren?“ „Der König hat angeordnet, alle Mitglieder unseres Ordens verhaften zu lassen, dies in der Nacht zur Kreuzerhöhung.“ „Was hat er als Grund dafür genannt?“ „Die Anklagepunkte lauten Häresie und Gottlästerung.“ „Das sind schwere Vor-würfe! Was hat es damit auf sich?“ „Nichts dergleichen haben wir uns zu Schulden kommen lassen, Sire. Nach unserem Dafürhalten handelt es sich um Vorwände.“
„Das Essen ist gerichtet, Herr.“ „Oh, gut. Kommt essen. Dabei lässt es sich weiterreden.“ Der Herr des Anwesens erhebt sich, die beiden Ritter tun es ihm gleich und folgen ihm zur Tafel, finden dort vom Nachtmahl übrig gelassenes Wildbret, Äpfel, Birnen und Weintrauben, sowie Specktunke für das Brot vor.
„Esst! Ihr werdet hungrig sein nach dem langen Ritt.“ „Wir danken euch, Sire.“ „Nun erzählt. Was hat den Schönen zu solch einem Vorgehen veranlasst?“ „Es hieß, dem König von Frankreich wurde angeraten, einen neuen Kreuzzug zu führen.“ „Und in den wollten die Templer nicht ziehen?“ „So eine Unternehmung kostet Geld.“ „Ja. Mir ist zu Ohren gekommen, dass die Kassen Philipps nicht übermäßig gefüllt seien, im Gegensatz zu den euren.“ „Nun, am Bettelstab gehen wir nicht. Jedoch stellt ein Großteil unseres Besitzes die Anwesen dar, die Philipp wohl nun alle beschlagnahmen wird.“ „Sagt mir, wie konntet ihr euch den Verhaftungen entziehen?“ „Mein Onkel, Hugues de Pairaud, ließ mir eine Warnung zukommen, bevor er sich zum der-zeitigen Sitz des Papstes nach Poitiers begab...“ „...Der, wie ich weiß, eine freundschaftliche Verbindung zu König Philipp pflegt.“ „Da der Orden Papst Clemens unterstellt ist, hofft er, dort Schutz zu finden.“ „Und weshalb habt ihr Gleiches nicht auch getan?“ „Mein Onkel übergab uns den Templerschatz, dies mit dem Auftrag, ihn in Sicherheit zu bringen.“ „Und damit seid ihr hierher zu mir gekommen.“ „Ja, Sire. In unseren Augen seid ihr die vertrauens-würdigste Person, dies aufgrund der Verbindung mit unserem Orden und eurem Vater, König Jakob dem Ersten.“
„Wie ist es euch möglich gewesen, bis hierher zu gelangen, ohne den Soldaten des Königs in die Hände zu fallen?“ „Die Aufmerksamkeit der Soldaten ist gelenkt worden auf eine Gruppe Berittener. Diese haben Wagen zum Hafen von La Rochelle begleitet. Die Wagen sind beladen worden mit Mobiliar, Rüstungen und Schwertern, Schildern und Lanzen. Besitz, der ersetzbar ist. Diese Ablenkung schaffte uns einen Vorsprung. Verkleidet als fahrende Händler konnten wir unerkannt reisen. Wo wir Unterstützung erwarten durften, gaben wir uns zu erkennen, und erhielten Ver-pflegung und einen Schlafplatz.“
Der Gastgeber nickt, amüsiert und anerkennend gleicher-maßen, fragt, ob seine Gäste fertig gegessen haben und gesättigt seien. Als beides bejaht wird, lässt er von Dienern den Tisch abräumen, schenkt sich und den Rittern Wein nach.
„Und jetzt sagt mir, was ist es Wertvolles, das euer Onkel euch anvertraut hat, damit es nicht in die Hände von Außenstehenden fällt?“ „Nun, es handelt sich um Gegen-stände, die das Heiligtum unseres Ordens darstellen. Dazu gehört auch dieses hier...“ Der zweite Ritter hat aus einem Wolltuch eine Schale gewickelt, die er vorsichtig auf dem Tisch abstellt. „...Schalen, Leuchter, Pokale, Schatullen zur Aufbewahrung von Münzen...“ Der König ergreift die goldene Schale, die reichlich mit Smaragden verziert worden ist. „...Sie wurden einst von König Balduin an Hugues de Payns übergeben, dem ersten Großmeister unseres Ordens, als dieser sich gründete in der heiligen Stätte auf dem Tempelberg zu Jerusalem.“ „Was bedeutet der Stern?“ „Es wird gesagt, er soll den Stern darstellen, der bei der Geburt unseres Heilands erstrahlt ist. Jedoch der Überlieferung nach stammt die Schale wie auch die anderen Heiligtümer aus dem Besitz des römischen Kaisers Hadrian. Wenn dies so ist, dann wird damit die Lieblingsgöttin von Kaiser Hadrian symbolisiert, welche Venus gewesen ist.“
Wieder nickt der König, überlegt eine kurze Weile, und trifft dann eine Entscheidung. „Ich weiß einen Ort, an dem euer Schatz, zumindest vorerst, sicher verwahrt werden kann. Es ist eine Kirche, die vor gut hundert Jahren von den Chorherren vom Heiligen Grab errichtet worden ist. Dorthin werden wir morgen in aller Frühe aufbrechen...“

Online-News, 17.03.25
Die USA haben ungeachtet einer richterlichen Anordnung mehr als 200 mutmaßliche Mitglieder einer venezolanischen Drogenbande zur Inhaftierung nach El Salvador abgeschoben. Trump nutzt dafür ein Gesetz von 1798.
"Heute sind die ersten 238 Mitglieder der kriminellen venezolanischen Organisation Tren de Aragua in unserem Land angekommen", teilte El Salvadors Präsident Nayib Bukele am Sonntag im Onlinedienst X mit. Das Weiße Hauses wies am Sonntag (Ortszeit) Kritik am Vorgehen der US-Regierung zurück.
US-Präsident Donald Trump hatte die Abschiebung unter Verweis auf ein Gesetz von 1798 angeordnet, ein Richter hatte den Vorstoß jedoch blockiert. Trump verwies in seiner Anordnung am Freitag auf den im Jahr 1798 verabschiedeten Aliens Enemies Act, der zuletzt im Zweiten Weltkrieg angewendet wurde.
Der Präsident erklärte, er habe das Recht, die mutmaß-lichen Bandenmitglieder auf der Grundlage des Gesetzes zu "ausländischen Feinden" zu erklären. Die Anordnung wurde am Freitag unterzeichnet, aber erst am Samstag veröffent-licht.
Der Alien Enemies Act erlaubt es US-Präsidenten, Bürger einer feindlichen Nation festzunehmen oder abzuschieben. Er wurde in der US-Geschichte drei Mal angewendet - im Britisch-Amerikanischen Krieg von 1812, im Ersten Weltkrieg und vor allem im Zweiten Weltkrieg.
Zwei Menschenrechtsorganisationen, die American Civil Liberties Union (ACLU) sowie Democracy Forward, forderten das zuständige Bundesgericht in Washington auf, die Ab-schiebungen zu stoppen und argumentierten, das Gesetz von 1798 sei nicht für die Anwendung in Friedenszeiten gedacht. Richter James Boasberg ordnete daraufhin am Samstag einen 14-tägigen Stopp aller Abschiebungen auf der Grundlage von Trumps Anordnung an. Zu diesem Zeitpunkt waren die Flugzeuge mit den mutmaßlichen Gang-Mitgliedern jedoch offenbar schon auf dem Weg nach El Salvador.
Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, wies später Vorwürfe zurück, die Regierung würde der Anordnung des Richters nicht Folge leisten. In einer Erklärung verwies sie darauf, dass die Flugzeuge zum Zeitpunkt der richterlichen Anordnung die USA bereits verlassen hätten. Ein "einzelner Richter in einer einzelnen Stadt" könne nicht "die Flugbahn einer Maschine voller ausländischer Terroristen lenken, die physisch aus US-Staatsgebiet ausgewiesen wurden", erklärte Leavitt.
"Ups, zu spät", reagierte El Salvadors Präsident Bukele am Sonntag auf X auf Berichte über den Richterentscheid. Seinem Post fügte er ein zugleich lachendes und weinendes Emoji hinzu. Am Morgen hatte Bukele auf X ein Video veröffentlicht, in dem Männer in Handschellen und mit Fußfesseln zu sehen sind, die von einem Flugzeug zu einem schwer bewachten Fahrzeugkonvoi geführt werden.

Eine weitere Alternativweltgeschichte
Der amerikanische Präsident hat sich nach Mexiko-Stadt fliegen lassen, um mit der amtierenden Präsidentin des Landes auf deren Einladung ein Gespräch zu führen. Nach den bisher recht positiv verlaufenen Telefonaten möchte die Amtsinhaberin ihren amerikanischen Kollegen nun per-sönlich kennenlernen. Es ist ein Barbeque hergerichtet worden, Steaks von freilaufenden Rindern liegen auf dem Grill, dazu werden Tortillas und Salate gereicht.
Bei den Gesprächen geht es um den Abbau von Zöllen und Bürokratie zugunsten des bestehenden Handelsabkommens, und die verschärfte Migrationspolitik des amerikanischen Staatsoberhauptes kommt zur Sprache. Dieser sagt, dass er die irreguläre Einwanderung und den Drogenhandel eindämmen will. Die Präsidentin erwidert, dass viele der Migranten aus ihrem Land in den USA gerne als Billiglohnkräfte eingesetzt würden, eben weil sie nicht gemeldet und von daher auch nicht versichert seien. Daraufhin poltert der Präsident der Vereinigten Staaten los, dass Mexiko die Invasion aus Drogenhändlern, Kartellen, Menschenhändlern und Schleusern beenden muss. Die Präsidentin stimmt diesem zu, sagt, dass ihre Erfahrungen als Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt diesbezüglich bei ihren Bemühungen sehr hilfreich wären. Was die Frau in diesem Zusammenhang wissen möchte, ist, weshalb Menschen überhaupt solche Substanzen zu sich nähmen, von denen sie doch wissen sollten, dass sie schwere Schäden nach sich ziehen. Sie sollten sich ein Beispiel an ihm, dem Präsidenten, nehmen, von dem sie sagen gehört hat, dass er noch nie in seinem Leben Alkohol getrunken habe.
Zum Abschluss ihres Gesprächs empfiehlt die Präsidentin dem Mann, einen Einblick in die Kultur ihres Landes zu gewinnen. Zum Zeitpunkt seines Besuches würde gerade der Dia de Muertes gefeiert, ein sehr farbenfrohes und ausge-lassenes Fest, bei dem viel musiziert würde und es Spezialitäten zu essen gäbe. Der Präsident zeigt sich interessiert, fragt, wo denn dieses Fest stattfände. Am Eindrucksvollsten, sagt die Frau, seien die Feierlich-keiten in Patzcuero. Allerdings liegt der Ort gut 165 Meilen von Mexiko-Stadt entfernt. Einer der Berater des Präsidenten mischt sich in das Gespräch ein, verweist auf den Terminplaner, was den Oberbefehlshaber erneut los-poltern lässt: wie er mit den Terminen verfahren würde, sei seine Sache, das bestimme ganz alleine er. Und wieder an die Präsidentin gewandt fragt er nach dem Weg, was die Frau vorschlagen lässt, ihm einen ortskundigen Fahrer zur Verfügung zu stellen. Darauf geht der Mann ein, und keine zwanzig Minuten später sind zwei Wagen auf dem Weg.
Bei vier Stunden später trifft das Staatsoberhaupt mit seiner Begleitung in der Ortschaft ein, wird dort von zwei Guides in Empfang genommen, die ihre Besucher in Patzcuero willkommen heißen. Es sind zwei junge Frauen, an ihren Rücken haben sie Schmetterlingsflügel befestigt. Als sie den Neuankömmlingen ein Begrüßungsgetränk darbieten, lehnt der Präsident zuerst ab mit der Begründung, dass er keinen Alkohol trinke, nimmt dann aber das Glas, als gesagt wird, dass es sich um eine Art Tee aus heimischen Kräutern handle. Er und seine Begleiter trinken, befinden den Geschmack als etwas „weird“, und lassen sich anschließend von den jungen Frauen herumführen.
Entlang den Straßen sind Stände aufgebaut, an denen aller-hand Zuckerwerk angeboten wird, vornehmlich kleine Skelette und Totenköpfe. Gerüche von unterschiedlichen Bratereien liegen in der Luft, überall erklingt Musik. Dichtgedrängt säumen feiernde verkleidete Menschen die Straßen und Plätze, was den Sicherheitsbeamten anfangs Schweißperlen auf die Stirnen getrieben hat, doch nach und nach werden sie lockerer, lassen sich von der Atmosphäre einfangen.
Die Bemerkung des Präsidenten „it´s a bit like Halloween“ lässt die Schmetterlingsmädchen lediglich ein Lächeln erwidern. Lichter und Laternen erhellen die sternklare Nacht, und es werden Feuer entfacht. Irgendwann verlieren der Präsident und seine Leibwächter sich aus den Augen, was den mächtigen Mann nicht zu kümmern scheint, viel-leicht hat er es auch gar nicht bemerkt, so aufmerksam lauscht er den Worten seiner Guia. Sie erzählt ihm Geschichten von ihrem Volk, den Purépecha, auf die das Fest zu Ehren der Verstorbenen zurückgeht. Ihrem Glauben zufolge ziehen ihre Seelen in die Schmetterlinge ein, die in den Wäldern überwintern. Im Frühjahr treten sie eine Wanderung nach dem Norden Amerikas, ihrem Ursprungsland, an.
Unterdessen haben der Mann und die junge Frau den nahe der Ortschaft liegenden See erreicht. Auch dort sind Menschen versammelt; einige von ihnen halten Grablichter, die sie zu am Ufer liegenden Booten tragen. Auf den Vorschlag seiner Begleiterin, mit einem Boot auf eine der Inseln überzusetzen, reagiert der Mann aus Amerika zögerlich. In dem Moment ihm eine alte Frau ein Grablicht in die Hände gibt, lässt sich ein Schmetterling auf seinem linken Oberarm nieder. Die alte Frau sagt etwas zu dem Mann, und es wird ihm übersetzt, dass dies Glück bringe, da es sich um einen der erwähnten 'King Billys' handele, die nach einem englischen König benannt worden sind.
So setzten sie sich in eines der Boote und werden hinüber gerudert zu der Insel, auf der sich ein Friedhof der Vor-fahren befindet. Ganz still sitzt der Mann da und lässt sich die Geschichte von der Prinzessin Erendira erzählen, die auf einem weißen Pferd daherritt, und, bewaffnet mit Pfeil und Bogen und einem Schwert, gegen die spanischen Eroberer kämpfte, die ihr Volk und das Land bedrohten. Sie wurde von den Conquistadores gefangen genommen, konnte aber mit der Hilfe eines spanischen Mönches fliehen. Die Legende sagt weiter, dass sich Erendira und der Mönch ineinander verliebten, sich für ein Leben im Untergrund entschieden, und Kinder zeugten. Erzählt bekommen habe sie die Geschichte von ihrer Großmutter, die behauptete, eine Nachfahrin der Prinzessin zu sein.
Da wird dem Mann ganz warm um sein Herz, und er betrachtet die ihm gegenübersitzende Frau mit einem Anflug von Ehrfurcht.
Auch auf dem Friedhof werden Backwaren angeboten, und Lieder zu Lauten- und Flötenklängen gesungen.
Alsbald lässt die Wirkung des Getränks nach, und der Präsident äußert den Wunsch zurückzukehren, dem nach-gekommen wird. Auf dem Festland findet er seine Leib-wächter wieder, und sie können den Rückweg zum Flughafen antreten, wo die Maschine auf sie wartet.
Während des Fluges erzählt der Präsident seinen Begleitern von King Billy, dem Monarchfalter, und dass er überlegt, ihn in „King Donald“ umzubenennen, denn schließlich sei er ja so etwas wie der König von Amerika. Er sinniert eine Weile, und äußert sich erstaunt darüber, dass diese kleinen und zarten Tiere seit so langer Zeit zwischen den beiden Ländern hin- und herfliegen können, und kein Grenzwall würde sie daran hindern.
Wieder in seinem Präsidentenpalast angekommen überlegt der Mann, wie er seine nächsten Handlungen gestalten könnte...

Jeremiah Julius vom Stamm der Lhaq'temish in einem Inter-view mit der Dokumentarfilmerin Christina Karliczek-Skog-lund in der ARD-Doku „Unter Orcas“: „Wir sind erst die sechste Generation nach Ankunft der Neuankömmlinge, der Europäer. Das gilt übrigens auch für die Orcas. Aber ja, wir sind jetzt alle in tiefem, tiefem Kummer über die Erschütterungen nach Ankunft der neuen Menschen ohne Philosophie, mit einer neuen Art zu leben. Die sich nicht als gleich betrachten, sondern als überlegen … Wir müssen vorsichtig mit unserer Sprache sein. Es geht nicht darum, dass wir uns kümmern. Wir müssen dem Ozean erlauben, sich um uns zu kümmern, und so weiter zu bestehen wie seit Anbeginn der Zeit. Wir glauben, wir werden schon ein Werk-zeug finden, groß genug, um alle Probleme zu lösen. Aber wir brauchen kein Werkzeug, um die Sache zu lösen. Wir sind das Problem. Wir haben all das verursacht. Aber wir müssen wissen, der Ozean weint, seit Jahrzehnten, viel-leicht seit einem Jahrhundert. Tiefe Trauer. Und die Orcas, sie leben schon viel länger hier. In einigen nur wenigen Generationen haben sie ihre Fähigkeit verloren, dass sich ihre Art erholt. Das ist die Realität.“

Ein großer Krieger? Groß machen Kriege Niemanden (Meister Yoda, Episode V, das Imperium schlägt zurück.)

Ich befinde mich auf einem Open Air, habe mit einem Stuhl auf der Bühne Platz genommen. Der gerade auftretende Künstler, es ist einer der weniger bekannten deutschen Liedermacher, singt kurz ein Lied an, erzählt anschließend etwas. Ich überlege, wie der Liedermacher heißt, komme auf einen Namen (Heinz Ratz), bin aber gleich darauf der Meinung, dass er nicht besagter Künstler ist. (Wahr-scheinlich, weil er anders aussieht) Von einer Nebenbühne schallt Musik herüber, und der Liedermacher unterbricht seinen Auftritt. Es haben sich jetzt noch zwei, drei weitere Leute mit Stühlen auf die Bühne gesetzt, machen Bemerkungen über den Sänger auf der anderen Bühne. Es handelt sich wohl um einen etwas bekannteren Liedermacher; es wird auch ein Name genannt (Tilman Rossmy), von dem ich aber wieder meine, dass er es nicht ist. Der Liedermacher auf 'meiner' Bühne führt nun Gespräche mit den auf der Bühne Sitzenden. Ich höre zu, bin jedoch nicht daran be-teiligt. Eine junge Frau aus dem Publikum spricht mich an, sagt, dass sie jetzt aufbrechen wird, betont, dass sie alleine gehen will, dreht sich beim gehen noch einmal zu mir um und schaut mich bedeutungsvoll, vielleicht auch bittend an. Kurz darauf gehe ich auch los und erwache, weiß also nicht, ob ich die Absicht gehabt habe, der Frau zu folgen.

Die drei Grundsätze des Propheten Zarathustra lauten „denke Gutes, sage Gutes, tue Gutes“. Nicht „Du sollst nicht“ oder „es ist verboten, dieses oder jenes zu tun“, oder auch „wenn Du das Verbotene tust, wirst Du dafür bestraft werden“.
Drei Leitsätze bekommt der Mensch gesagt, die ihn, wenn er sich nach ihnen richtet, durch sein Leben führen können. Mittels ihnen kann er gute („positive“) Energien ver-breiten und auch für sich selber ansammeln.
Über seine Worte und Taten strahlt der Mensch Energie ab, zusätzlich zu dem, was er physisch mit ihnen bewirkt. Indem er Jemandem eine Anweisung gibt, um etwas bittet, ein Haus baut, ein Gedicht schreibt, oder einen anderen Menschen tötet. Letztgenanntes ist nicht als eine gute Tat zu bewerten. Aber auch durch sie wird Energie ausge-strahlt. Mit jedem Wort und jeder Tat vollzieht ein Mensch eine „Ich-Ausdehnung“. Dies beginnt mit der Geburt. Von da ab beeinflusst er seine Umwelt, direkt oder indirekt. Wenn er mit dem Auto fährt. Selbst wenn er seine Katze füttert. Alle Lebewesen dehnen sich aus, wenn auch nicht allen ein „Ich“ zugesprochen werden kann, so doch vielleicht so etwas wie ein Bewusstsein. Und damit, glaube ich, geben sie Energie ab, vielleicht, je nach Lebensform, von unterschiedlicher Intensität.
Der Mensch kann wählen, in welcher Form er sein Ich aus-dehnt, und welche Qualität seine Energie hat. Pflanzen und Tiere können dies nicht. (Mit Ausnahme einiger höher entwickelter Spezies, wobei ich aber davon ausgehe, dass ihr Handeln stärker durch Instinkte und äußere Reize be-einflusst wird, als dass dies beim Menschen der Fall ist.)
Er kann, wie bereits oben erwähnt, positive Energien aus-strahlen, oder er dehnt sein Ich in negativer Form aus. Durch negatives Denken, böse Worte, schlechte Taten. Wobei die Auslegung solcher Adjektive sowohl kulturell als auch situativ beeinflusst ist.
Das Kraftfeld fungiert als Transporteur, oder auch als Speicher. Interessant wäre zu erfahren, ob dies immer gleichzeitig geschieht, oder ob es aufeinanderfolgende Reaktionen sind. Nach dem Vorgang des Speicherns, so stelle ich es mir vor, gibt das Kraftfeld hin und wieder, oder nach und nach, Energien ab. Lebewesen spüren dies und reagieren darauf. Das Kraftfeld interagiert mit ihnen, und die Lebewesen interagieren mit dem Feld. Wichtig ist, dass dieses Kraftfeld im Gleichgewicht bleibt, und die Waag-schale sich nicht zu weit in die negative Richtung begibt. Eine Neigung zur anderen Seite würde vielleicht ja die Glückseligkeit bedeuten... Komm schon! Sag nicht gleich wieder „das geht nun mal leider nicht“ oder „das wird wohl nicht mehr passieren (jedenfalls nicht in meinem Leben)“, sondern stell es Dir vor, ein Leben in Achtung, Freude. Ohne Krieg, ohne Gewalt. Peace, Love, Happiness...

Harmlessly passing your time in the grassland away
Only dimly aware of a certain unease in the air
You better watch out
There may be dogs about
I've looked over Jordan, I have seen
Things are not what they seem
What do you get for pretending the danger's not real?
Meek and obedient, you follow the leader
Down well trodden corridors, into the valley of steel
What a surprise!
A look of terminal shock in your eyes
Now things are really what they seem
No, this is not a bad dream

The Lord is my shepherd, I shall not want
He makes me down to lie
Through pastures green He leadeth me the silent waters by
With bright knives He releaseth my soul
He maketh me to hang on hooks in high places
He converteth me to lamb cutlets
For lo, He hath great power, and great hunger
When cometh the day we lowly ones
Through quiet reflection and great dedication master the art of karate
Lo, we shall rise up and then we'll make the bugger's eyes water
Bleating and babbling we fell on his neck with a scream
Yeah, ha-ha-ha
Wave upon wave of demented avengers
March cheerfully out of obscurity into the dream
Have you heard the news?
The dogs are dead
You better stay home and do as you're told
Get out of the road if you wanna grow old
Sheep. Roger Waters (Animals, Pink Floyd)